Ich bin ich – das kann ich nach vielen Höhen und Tiefen, Abenteuern und Entspannungsversuchen, Pflichtveranstaltungen und Freudentänzen sagen. Und das ist wirklich wundervoll.

Bis hierhin war ich viel – bzw. wollte oder sollte viel sein. Angefangen hat es als Teenie mit einem Umzug vom Dorf in die Stadt in der Mitte Deutschlands – wo ich plötzlich sehr EINSAM und ENTWURZELT war. Aus der Not wurde eine Tugend und ich lernte mich mit unterschiedlichsten Menschen anzufreunden, Altes loszulassen. Ich wurde SNOWBOARDLEHRERIN, studierte INNENARCHITEKTUR, arbeitete bei BMW und schrieb eine DOKTORARBEIT. Da mich meine Bergliebe nicht losließ, kündigte ich zum Schock meiner Mutter meinen „sicheren und guten“ Job und ging in die OUTDOORBRANCHE. Nach meinem 1. Kind war ich LEHRERIN, nach dem 2. arbeitete ich im MARKETING und nach dem 3. Kind machte ich endlich das, was ich schon immer wollte: FOTOGRAFIEREN. Das tue ich bis heute.

Ein bunter Lebenslauf der auf den 1. Blick chaotisch wirkt. Auf den 2. Blick ist er jedoch genau so, wie er sein soll. Er ist ein Fluss, der mal langsam und ruhig fließt und mal schnell und aufgewühlt wird, er schlängelt sich nach rechts und links. Dass ich die Schritte letztendlich gehen konnte, verdanke ich meinem unsichtbaren Netzwerk – das sich gar nicht nach Netzwerk anfühlt. Es sind einfach Menschen, denen ich zuhöre, die mir zuhören, die offen sind und die mir im großen Universum zufällig oder nicht zufällig über den Weg gelaufen sind. Alleine nur durch reden, seine Ideen teilen, sich sichtbar machen und dabei anderen zuhören, ergeben sich Gelegenheiten, die man nur ergreifen muss. Oft liegt das Gute so nah!

Dass ich diesen Text hier schreibe ist dabei eine große Überwindung für mich – denn in puncto Sichtbarkeit bin ich nicht die große Leuchte. Vielleicht verstecke ich mich deswegen so gerne hinter meiner Kamera. Aber was solls…. Ich bin ein Fluss und Flüsse lieben es zu fließen.

Ich fühle mich geehrt, dass Nadin und Sandra mich als Speakerin angefragt haben… und freue mich auf jeden Einzelnen, den ich bei dem Event treffen werde. Denn wer weiß, wohin die nächste Flussbiegung mich bringt.

SEE YOU, Anne